50.Kapitel
Als ich nach Hause kam, hörte ich meinen Vater und meine Mutter aus der Küche. Sie waren wie gewöhnlich wieder mal am Streiten. Was wohl diesmal das Thema war? Auf Zehenspitzen schlich ich in mein Zimmer, in der Hoffnung, dass sie mich nicht sehen. Ich legte mich auf mein Bett und musste erst einmal tief ein und ausatmen, denn ich bin von der Polizeiwache nach Hause geflohen, damit sie mich nicht schon wieder für so scheiß Interviews und dem Verhör dort behalten. Ich schloss meine Augen und träumte von Tatjana und ihrer Geburtstagsparty. Wie gerne wäre ich auch dabei gewesen, aber ich war froh, ihr Geschenk übergeben zu haben. Dabei machte ich mir Gedanken, wie mein zukünftiges Leben aussehen könnte mit Tatjana, ob wir vielleicht irgendwann doch mal zusammen kommen. Ich verschwand tiefer in meine Träume und Vorstellungen, als ich plötzlich jemand an meiner Tür klopfen hörte. Es war meine Mutter: „ Maik, bist du da? "Mach die Tür auf, ich habe dein Lieblingsessen für gekocht, Pfannkuchen mit Schokosauce". Ich hielt mein Atmen an und zog mir meine grün leuchtende Bettdecke bis zur Nase, sodass ich mich anstrengen musste, zu atmen. Doch zum Glück verschwand meine Mutter kurze Zeit später wieder. Am nächsten Tag wachte ich schon sehr früh auf. Ich legte meinen ersten Gang im Halbschlaf zum Bad und zog mich an. Dann checkte ich meine Mails auf Facebook und leider keine Mail von Tschick. Ich hatte gehofft, das Tschick mal etwas von sich hören lässt, aber das war ja wohl nicht der Fall, wie ich leider feststellen musste. Enttäuscht verkroch ich mich zurück in mein warmes, kuscheliges Bett. Was das wohl wieder für ein scheiß Tag wird! Ein Leben ohne Tschick konnte ich mir nicht mal im Traum vorstellen. Wenn ich mir mal überlege, anfangs bezeichnete ich ihn noch als Asi und jetzt ist er der Geilste Typ und gleichzeitig Freund der Welt, den man sich nur wünschen kann. Was wären bloß meine Sommerferien ohne Tschick, so ein Abendteuer erlebt man schließlich nicht zweimal im Leben. Ich hatte einfach das Gefühl, von allem losgelöst zu sein. Antriebslos blieb ich in meinem Bett liegen und grübelte darüber, was ich heute alles so anstelle. Es war Dienstag und meine Mutter musste wieder in die Entzugsklinik und mein Vater war mit Mona, seiner Assistentin in Kalifornien. Vielleicht war das ein Thema, über das sie gestern lautstark in der Küche diskutiert haben. Schlurfend lief ich die Treppe ins Wohnzimmer und suchte nach dem Schokomüsli. „Oh nein, das darf doch wohl nicht wahr sein, mein Lieblingsmüsli ist leer, schon wieder, was soll ich denn jetzt essen?“. Eins war klar- so beschissen und verdammt kacke wie jetzt kann es gar nicht mehr werden. Ohne Essen und einem knurrenden Magen machte ich mich mit meinem Fahrrad wie jeden Morgen auf den Weg zur Schule. Unterwegs an der Ampel traf ich Wagenbach, der wie die letzte Schnecke kriechend mit seinem braunen Anzug und seiner uralten Ledertasche auf mich zukam. „ Du, Maik, ich habe heute Morgen einen Brief von Tschick bekommen, er sagte, es sei dringend und du sollst ihn unbedingt noch heute lesen". Hektisch faltete ich den zerknüllten Brief auf und las: Hey Man, lange nichts mehr gehört von die, wie geht’s. Schöne Scheiße, was? Ich hocke im Jugendinternat und du gehst in die Schule. Ich würde dich gerne heute Nachmittag am Alexanderplatz treffen und eine Überraschung erwartet dich, aber mehr verrate ich jetzt gar nicht. Ich zog meine Augenbraunen hoch und fragte mich, was das für eine Überraschung sein könnte. Für mich jedenfalls gibt es keine größere Überraschung, als Tschick endlich nach langer Zeit wieder zu sehen. Nach der Schule schnappte ich mir mein Rad und eilte in Windeseile mit letzter Kraft zum Alexanderplatz. Es war ein ganz schon weiter weg und fast an jeder Ampel musste ich anhalten. Das war einfach nur nervig. Doch nach 2 Stunden kam ich endlich an. Überall Menschen, vor allem Ausländer und nochmals Menschen. Ich wusste nicht wo ich hingucken sollte. Ich fühlte mich wie im letzten Urlaub in Cagliari auf Kreta. Als mein Vater und meine Mutter zwischen den Süßigkeitsständen spazierten, ging ich verloren und wohin ich schaute, ich sah keinen Ausweg. Ungefähr so war das auch. Aber das ist eine andere Geschichte. Aufgeregt und nervös wartete ich auf Tschick. Stunden vergingen und meine Hoffnung fing langsam an zu schrumpfen. Doch plötzlich hielt mir jemand die Augen zu. Ich erschrak, rief lautstark um Hilfe und hörte nur eine Stimme: „ Hey, du Penner, was schreist du so, ich bin’s Tschick“. Ich fiel ihm um die Arme.“ Guck mal wen ich hier mitgebracht habe, Isa“. Auch Isa fiel ich in die Arme“. „Jetzt müsst ihr mir aber erst mal erzählen, wie ihr es hier her geschafft habt. Am besten wir setzen uns in den Fernsehturm und holen uns eine Curry Wurst. Gut gelaunt und fröhlich liefen wir zum nächsten Curry Wurst Stand, der gleich um die Ecke stand. Mir zog der Geruch von lecker gebratenen Curry Wursten durch die Nase und ich fragte mich, wann ich eigentlich das letzte mal so eine geile gut aussehende Curry Wurst aß. Nach 30 min. Wartezeiten kamen wir endlich oben an. Von hier konnte man über ganz Berlin und noch viel weiter schauen, bis zum Horizont. Hammer Aussicht rief Isa. Mit vollem Mund begann Tschick zu erzählen. „Du glaubst es gar nicht, in dieser Irrenanstalt verreckt man nur noch". Morgens bis abends allein in einem Zimmer und Kontaktsperre, aber das Essen ist lecker. Jeden Tag diese Scheiß Psychischen Betreuungen, die dir jeden Kummer wie ein Staubsauger von der Seele saugen und jedes einzelne Wort dir aus dem Leib reißen. Dann hat mich plötzlich Isa angerufen und ihre Idee war es, zusammen mit mir dich hier zu überraschen. „ Gelungene Überraschung, Leute“, murmelte ich. „ In der Schule war nicht sehr viel los, aber eine Überraschung hab ich jetzt für dich. Ich habe es geschafft Tatjana auf mich aufmerksam zu machen. „ Echt“, frage Tschick. „ Ja, ob du es glaubst oder nicht“. „Wer ist Tatjana“, wollte Isa wissen. „Das ist eine lange Geschichte und wir machten uns auf den Weg zu mir nach Hause. Ich hatte zum Glück noch ein paar Tickets für die Bahn, denn so ging es viel schneller. Zuhause zockten wir zu dritt GTA und erzählten uns währenddessen lustige Geschichten. Im Kühlschrank waren noch jede Menge Marshmallows von vor 2 Wochen, die ich natürlich gleich als erster verputzte, ohne Tschick und Isa etwas abzugeben. Danach war mir so schlecht, dass ich den Rest des Tages auf dem Klo verbrachte. Tschick und Isa zockten noch bis in die Nacht GTA und waren so angespannt und fixiert auf das neue Computerspiel, dass sie noch nicht mal hörten, wie ich lautstark aus dem Klo rief und dabei fast meine Seele aus dem Leib sprang. Wenigstens hab ich mal für einen Moment meine Ruhe.
Als ich nach Hause kam, hörte ich meinen Vater und meine Mutter aus der Küche. Sie waren wie gewöhnlich wieder mal am Streiten. Was wohl diesmal das Thema war? Auf Zehenspitzen schlich ich in mein Zimmer, in der Hoffnung, dass sie mich nicht sehen. Ich legte mich auf mein Bett und musste erst einmal tief ein und ausatmen, denn ich bin von der Polizeiwache nach Hause geflohen, damit sie mich nicht schon wieder für so scheiß Interviews und dem Verhör dort behalten. Ich schloss meine Augen und träumte von Tatjana und ihrer Geburtstagsparty. Wie gerne wäre ich auch dabei gewesen, aber ich war froh, ihr Geschenk übergeben zu haben. Dabei machte ich mir Gedanken, wie mein zukünftiges Leben aussehen könnte mit Tatjana, ob wir vielleicht irgendwann doch mal zusammen kommen. Ich verschwand tiefer in meine Träume und Vorstellungen, als ich plötzlich jemand an meiner Tür klopfen hörte. Es war meine Mutter: „ Maik, bist du da? "Mach die Tür auf, ich habe dein Lieblingsessen für gekocht, Pfannkuchen mit Schokosauce". Ich hielt mein Atmen an und zog mir meine grün leuchtende Bettdecke bis zur Nase, sodass ich mich anstrengen musste, zu atmen. Doch zum Glück verschwand meine Mutter kurze Zeit später wieder. Am nächsten Tag wachte ich schon sehr früh auf. Ich legte meinen ersten Gang im Halbschlaf zum Bad und zog mich an. Dann checkte ich meine Mails auf Facebook und leider keine Mail von Tschick. Ich hatte gehofft, das Tschick mal etwas von sich hören lässt, aber das war ja wohl nicht der Fall, wie ich leider feststellen musste. Enttäuscht verkroch ich mich zurück in mein warmes, kuscheliges Bett. Was das wohl wieder für ein scheiß Tag wird! Ein Leben ohne Tschick konnte ich mir nicht mal im Traum vorstellen. Wenn ich mir mal überlege, anfangs bezeichnete ich ihn noch als Asi und jetzt ist er der Geilste Typ und gleichzeitig Freund der Welt, den man sich nur wünschen kann. Was wären bloß meine Sommerferien ohne Tschick, so ein Abendteuer erlebt man schließlich nicht zweimal im Leben. Ich hatte einfach das Gefühl, von allem losgelöst zu sein. Antriebslos blieb ich in meinem Bett liegen und grübelte darüber, was ich heute alles so anstelle. Es war Dienstag und meine Mutter musste wieder in die Entzugsklinik und mein Vater war mit Mona, seiner Assistentin in Kalifornien. Vielleicht war das ein Thema, über das sie gestern lautstark in der Küche diskutiert haben. Schlurfend lief ich die Treppe ins Wohnzimmer und suchte nach dem Schokomüsli. „Oh nein, das darf doch wohl nicht wahr sein, mein Lieblingsmüsli ist leer, schon wieder, was soll ich denn jetzt essen?“. Eins war klar- so beschissen und verdammt kacke wie jetzt kann es gar nicht mehr werden. Ohne Essen und einem knurrenden Magen machte ich mich mit meinem Fahrrad wie jeden Morgen auf den Weg zur Schule. Unterwegs an der Ampel traf ich Wagenbach, der wie die letzte Schnecke kriechend mit seinem braunen Anzug und seiner uralten Ledertasche auf mich zukam. „ Du, Maik, ich habe heute Morgen einen Brief von Tschick bekommen, er sagte, es sei dringend und du sollst ihn unbedingt noch heute lesen". Hektisch faltete ich den zerknüllten Brief auf und las: Hey Man, lange nichts mehr gehört von die, wie geht’s. Schöne Scheiße, was? Ich hocke im Jugendinternat und du gehst in die Schule. Ich würde dich gerne heute Nachmittag am Alexanderplatz treffen und eine Überraschung erwartet dich, aber mehr verrate ich jetzt gar nicht. Ich zog meine Augenbraunen hoch und fragte mich, was das für eine Überraschung sein könnte. Für mich jedenfalls gibt es keine größere Überraschung, als Tschick endlich nach langer Zeit wieder zu sehen. Nach der Schule schnappte ich mir mein Rad und eilte in Windeseile mit letzter Kraft zum Alexanderplatz. Es war ein ganz schon weiter weg und fast an jeder Ampel musste ich anhalten. Das war einfach nur nervig. Doch nach 2 Stunden kam ich endlich an. Überall Menschen, vor allem Ausländer und nochmals Menschen. Ich wusste nicht wo ich hingucken sollte. Ich fühlte mich wie im letzten Urlaub in Cagliari auf Kreta. Als mein Vater und meine Mutter zwischen den Süßigkeitsständen spazierten, ging ich verloren und wohin ich schaute, ich sah keinen Ausweg. Ungefähr so war das auch. Aber das ist eine andere Geschichte. Aufgeregt und nervös wartete ich auf Tschick. Stunden vergingen und meine Hoffnung fing langsam an zu schrumpfen. Doch plötzlich hielt mir jemand die Augen zu. Ich erschrak, rief lautstark um Hilfe und hörte nur eine Stimme: „ Hey, du Penner, was schreist du so, ich bin’s Tschick“. Ich fiel ihm um die Arme.“ Guck mal wen ich hier mitgebracht habe, Isa“. Auch Isa fiel ich in die Arme“. „Jetzt müsst ihr mir aber erst mal erzählen, wie ihr es hier her geschafft habt. Am besten wir setzen uns in den Fernsehturm und holen uns eine Curry Wurst. Gut gelaunt und fröhlich liefen wir zum nächsten Curry Wurst Stand, der gleich um die Ecke stand. Mir zog der Geruch von lecker gebratenen Curry Wursten durch die Nase und ich fragte mich, wann ich eigentlich das letzte mal so eine geile gut aussehende Curry Wurst aß. Nach 30 min. Wartezeiten kamen wir endlich oben an. Von hier konnte man über ganz Berlin und noch viel weiter schauen, bis zum Horizont. Hammer Aussicht rief Isa. Mit vollem Mund begann Tschick zu erzählen. „Du glaubst es gar nicht, in dieser Irrenanstalt verreckt man nur noch". Morgens bis abends allein in einem Zimmer und Kontaktsperre, aber das Essen ist lecker. Jeden Tag diese Scheiß Psychischen Betreuungen, die dir jeden Kummer wie ein Staubsauger von der Seele saugen und jedes einzelne Wort dir aus dem Leib reißen. Dann hat mich plötzlich Isa angerufen und ihre Idee war es, zusammen mit mir dich hier zu überraschen. „ Gelungene Überraschung, Leute“, murmelte ich. „ In der Schule war nicht sehr viel los, aber eine Überraschung hab ich jetzt für dich. Ich habe es geschafft Tatjana auf mich aufmerksam zu machen. „ Echt“, frage Tschick. „ Ja, ob du es glaubst oder nicht“. „Wer ist Tatjana“, wollte Isa wissen. „Das ist eine lange Geschichte und wir machten uns auf den Weg zu mir nach Hause. Ich hatte zum Glück noch ein paar Tickets für die Bahn, denn so ging es viel schneller. Zuhause zockten wir zu dritt GTA und erzählten uns währenddessen lustige Geschichten. Im Kühlschrank waren noch jede Menge Marshmallows von vor 2 Wochen, die ich natürlich gleich als erster verputzte, ohne Tschick und Isa etwas abzugeben. Danach war mir so schlecht, dass ich den Rest des Tages auf dem Klo verbrachte. Tschick und Isa zockten noch bis in die Nacht GTA und waren so angespannt und fixiert auf das neue Computerspiel, dass sie noch nicht mal hörten, wie ich lautstark aus dem Klo rief und dabei fast meine Seele aus dem Leib sprang. Wenigstens hab ich mal für einen Moment meine Ruhe.